Federation Cynologique Internationale                                                        

Klassifikation FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde.

Sektion 9 Kontinentaler Zwergspaniel

Datum der Publikation des gültigen Original-Standardes: 17.09.1990

Standard Nr. 77/06.04.1998 / D

Kontinentaler Zwergspaniel (Epagneul nain continental)

Der Rassestandard beschreibt 1990 das allgemeine Erscheinungsbild mit den Worten:    

Dieser kleine prachtvolle Spaniel mit langem Haar hat einen normalen, harmonischen Körperbau; sein mässig langer Fang ist kürzer als der Schädel. Er ist lebhaft und anmutig, jedoch auch robust und stolz in seiner Haltung. Sein Gang ist frei und elegant.

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Ursprungsland: Frankreich und Belgien

Verbreitung: Eher seltene Rasse

Verwendung: Anschmiegsamer, fröhlicher Familien- und Begleithund

Gesundheit: Keine rassebedingten Gesundheitsprobleme

Charakter: Freundlich, aufmerksam, anpassungsfähig, kein Streuner

Pflege: Haarkleid täglich 3 - 5 Minuten (oder mindestens zweimal wöchentlich) kämmen, es wird ganz natürlich belassen

Bewegung: Passt sich der Familie an, geht gerne spazieren, bewegt sich aber auch im Spiel in Wohnung und Garten. Er eignet sich durchaus auch für sportliche Betätigung wie Agility oder Dogdance

Verträglichkeit: Gut zu mehreren zu halten. Verträgt sich auch mit anderen Hunden und Haustieren.

Größe: Zwischen 25 und 30 cm Schulterhöhe, zwischen 2 und 5 kg Körpergewicht

Lebenserwartung: Hoch, keine Erbkrankheiten in der Rasse bekannt, welche die Lebenserwartung beeinträchtigen.

 

Der bezaubernde Schmetterling stellt sich vor:

Papillon ist das französische Wort für Schmetterling, (daher auch der Name Schmetterlingshündchen), womit auch schon ein wesentliches Merkmal der Rasse beschrieben ist. Die sehr grossen, seitlich vom Kopf abstehenden Ohren erinnern an die ausgebreiteten Flügel des Schmetterlings, dieser Eindruck wird noch verstärkt wenn die erwünschte weisse Blesse vorhanden ist, die das Gesicht symmetrisch in zwei Hälften teilt.

Schon im 12. Jahrhundert waren die Zwergspaniels bei den adeligen Damen des spanischen Hofes beliebt. Im 14. und 15. Jahrhundert fehlten sie an fast keinem europäischen Adelshaus. Die Verbreitung nach Frankreich und andere europäische Länder ist leicht durch damals übliche Einheiratungen in die verschiedensten Herrscherhäuser zu erklären: Die Damen nahmen ihre kleinen Freunde einfach mit. Auch ist bekannt, daß kleine Hunde gerne als Gastgeschenke Verwendung fanden, denn sie waren teuer und rar. Auf zahlreichen Gemälden berühmter Meister wie Tizian, Rubens oder Van Vermeer sind Zwergspaniels zu sehen.

Der stehohrige Papillon entstand erst im 19. Jahrhundert.

Eine ganz besondere Form der Überlieferung eines Kontinentalen Zwergspaniels ist uns im Naturhistorischen Museum in Wien erhalten. Dort ist auf einem roten Seidenkissen in einem Glaskasten das um 1740 - 1750 präparierte Hündchen der Kaiserin Maria Theresia noch heute zu bewundern.

Der Papillon verfügt über sehr liebenswerte Eigenschaften und präsentiert sich in einem nie nach Hund riechenden seidigen, weißen, langen Haarkleid mit schwarzen oder rotbraunen Flecken oder in tricolor - weiß-schwarz-rot-. Er ist ein anschmiegsamer und fröhlicher Lebenskamerad für alt und jung. Er ist normal proportioniert, vital und langlebig, ja eigentlich der kleinste normale Hund. Auch ist er hochintelligent (er gehört zu den 10 intelligentesten Hunderassen der Welt) sehr gelehrig und verspielt ohne jegliche Aggressionen. An ihm ist nichts übertrieben, er ist sehr pflegeleicht und bewegungsfreudig und sein belastbares Gangwerk macht ihn zu einem idealen Wandergefährten. Durch seine geringe Grösse ist er auch ein liebevoller Begleiter für Senioren.

Der Papillon ist wegen seiner Anpassungsfähigkeit und seinem unkomplizierten, anhänglichen Wesen auch ein ganz idealer Hund für Leute, die noch gar keine Erfahrung in der Hundehaltung haben und mit einer Rasse, die eine straffe, energische und gekonnte Erziehung braucht, überfordert wären.

In gesundheitlicher Hinsicht ist der Zwergspaniel äusserst robust, von lebensbedrohenden Erbkrankheiten scheint diese Rasse bislang verschont zu sein.

Die Lebenserwartung liegt realistisch bei etwa 12 Jahren, viele werden bis zu 15 Jahre alt, in seltenen Ausnahmefällen auch mehr.

Als Wohnungshund ist dieser kleine Hund leicht erziehbar und anschmiegsam. Ob Wohnung oder Haus, ob Stadt oder Land, der Papillon fühlt sich überall wohl. Er ist von Natur aus sehr aufmerksam und meldet sich sofort wenn er ungewohnte Geräusche oder Personen wahrnimmt. Hier bedarf es manchmal einiger Konsequenz (schon vom Welpenalter an) damit er nicht zum Kläffer wird. Mit größeren Kindern versteht er sich sehr gut, Voraussetzung ist, dass er nicht als lebendiges Spielzeug angesehen wird, und dass er sich jederzeit zurückziehen kann, wenn ihm danach ist. Auch ist er sehr verträglich mit anderen Hunden und keinesfalls zimperlich, so dass er bei vernünftiger Haltung schnell Freundschaften schliesst.

Wenn man sich für einen Papillon entschliesst, stellt sich die Frage, ob Rüde oder Hündin, im Hinblick auf den Charakter besteht kaum ein Unterschied, beide sind sehr anhänglich und treu. Der Rüde hat meist ein etwas längeres Haarkleid, benötigt vielleicht etwas mehr Pflege, ist aber auch schöner. Die Hündin wird etwa alle 6 Monate läufig, muß dann beaufsichtigt werden, damit sich kein unerwünschter Nachwuchs einstellt. Mit einem Rüden hat man solche Sorgen nicht.

Doch so wie der Schmetterling Sonne und Wärme braucht, benötigt der Papillon Zuneigung und Geborgenheit, um den ganzen Charme seines Wesens entfalten zu können, darum sollte man sich so einen liebebedürftigen Hundezwerg auch nur anschaffen, wenn man wirklich Zeit für ihn hat.

  

 

 

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von Erika Bolt

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